Das gegenwärtige Ernährungssystem ist geprägt von einem hohen Konsum von Tierprodukten, und damit verantwortlich für einen großen Flächenverbrauch und gravierende Umwelt- und Klimaauswirkungen. Um ein nachhaltiges Ernährungssystem zu schaffen, ist es entscheidend, den Konsum von Tierprodukten zu senken und pflanzenbasierte Ernährungsweisen zu stärken. Eine pflanzenbasierte Ernährung ist umweltfreundlicher und verringert Treibhausgasemissionen sowie Tierleid.
Im Rahmen des Projektes „Online-Module & Workshops für die Ernährungswende“ haben wir wissenschaftliche Fakten zur Rolle von Tierprodukten und pflanzenbasierten Ernährungsweisen kompakt und verständlich zusammengefasst und ansprechend aufbereitet. Die Inhalte werden auf Social Media und durch Argumentationsworkshops für Multiplikator*innen verbreitet. Die Workshops bieten neben der Wissensvermittlung umfassenden Raum zur Vernetzung der verschiedenen Akteur*innen. Alle Termine findet ihr weiter unten.
Das Projekt wird u. a. durch die Deutsche Postcode Lotterie finanziert und in Kooperation mit dem gemeinnützigen Verein NAHhaft e.V. durchgeführt, der langjährige Erfahrung mit Projekten im Bereich Ernährungswende hat.
Zu den Modulen
Unsere Module umfassen die Themenbereiche „Tierhaltung, Ernährung und Umwelt“, „Tierhaltung, Ernährung und Klima“ und „Die Situation der Tiere in der „Nutztierhaltung““. Außerdem haben wir für euch einen Faktencheck mit den beliebtesten Argumenten für die Tierhaltung erstellt. In unserem fünften Modul stellen wir euch Modellprojekte vor, die in der Praxis zeigen, wie die Ernährungswende von Bürger*innen angegangen werden kann.
Alle Module findet ihr auch im Ressourcenpool der „Plattform Ernährungswandel“ von NAHhaft e.V..
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Modul 1: Tierhaltung, Ernährung und Umwelt
Wusstest du, dass die Säugetiere, die wir global für unsere Ernährung halten, zusammen schätzungsweise etwa 30-mal so viel wiegen wie alle wild lebenden Säugetiere zusammen? Die Tierhaltung beansprucht unter anderem riesige Flächen u. a. für die Erzeugung von Futtermitteln und trägt so mit dazu bei, dass für wild lebende Tiere kaum Lebensraum übrig bleibt und immer mehr Arten aussterben. Unsere Ernährung spielt auch für die Verschmutzung von Wasser und Luft eine bedeutende Rolle.
Generell kann man sagen, dass die aktuelle Erzeugung von Fleisch, Milch und Eiern sich negativ auf verschiedene Umweltbereiche auswirkt. Im Vergleich dazu bringen pflanzenbasierte Ernährungsweisen große Vorteile mit sich. Dieses Modul liefert dir Daten und Fakten dazu, wie Tierhaltung, Ernährung und Umwelt zusammenhängen.
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Modul 2: Tierhaltung, Ernährung und Klima
Wusstest du, dass Kuhmilch pro Liter mehr als dreimal so klimaschädlich ist wie Hafermilch, oder dass Schweinefleisch pro Kilo fast fünfmal so viel Treibhausgasemissionen verursacht wie Tofu? Die Erzeugung von Tierprodukten wie Fleisch und Milch ist generell mit hohen Klimaschäden verbunden: In Deutschland gehen zum Beispiel über 80 Prozent der Treibhausgase, die in der Landwirtschaft entstehen, auf das Konto der Tierhaltung. Eine Ernährungswende hin zu pflanzenbasierten Ernährungsweisen ist deshalb ein wirksamer Hebel für den Klimaschutz. Wenn wir weniger Tiere halten und uns stärker pflanzlich ernähren, wird außerdem weniger landwirtschaftliche Fläche benötigt – mit zusätzlichen Vorteilen für das Klima. Dieses Modul liefert dir Daten und Fakten dazu, wie Tierhaltung, Ernährung und Klima zusammenhängen.
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Modul 3: Faktencheck - Beliebte Argumente für Tierhaltung
Wusstest du, dass bei der Herstellung pflanzlicher Nahrungsmittel einige Materialien anfallen, die an Tiere verfüttert werden? Sie sind für Menschen nicht essbar oder verkaufen sich nicht gut als Nahrungsmittel, lassen sich aber als Tierfutter verwerten. Aber folgt daraus, dass Tierhaltung für die Erzeugung von Fleisch, Milch und Eiern sinnvoll oder gar notwendig wäre? In diesem Faktencheck beleuchten wir beliebte Argumente, die in Diskussionen über Tierhaltung und Ernährung vorgebracht werden. Das Ergebnis: Keines davon kann die Tierhaltung im aktuellen Umfang rechtfertigen.
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Modul 4: Die Situation der Tiere in der „Nutztierhaltung”
Wusstest du, dass Wildhühner nur etwa 10 bis 40 Eier pro Jahr legen, heutige „Legehennen“ es aber auf über 300 bringen? Du kannst dir sicher vorstellen, dass diese Steigerung mit gesundheitlichen Folgen für die Hennen einhergeht. Und hast du schonmal darüber nachgedacht, was es für Schweine bedeutet, ihr ganzes Leben auf Betonboden zu verbringen? Praktisch alle Schweine in Deutschland, über 20 Millionen, werden so gehalten.
Was mit Tieren gemacht wird, um möglichst effizient Fleisch, Milch und Eier zu erzeugen, läuft in der Regel ihren eigenen Bedürfnissen entgegen. Das ist für immer mehr Menschen eine Motivation dafür, sich pflanzenbasiert oder vegan zu ernähren und sich für eine Transformation des Ernährungssystems einzusetzen. Dieses Modul liefert dir Daten und Fakten dazu, was die Erzeugung von Fleisch, Milch und Eiern für die Tiere bedeutet.
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Modul 5: Modellprojekte für die Ernährungswende
Um das Ernährungssystem umfassend zu transformieren, müssen vor allem politische Weichen umgestellt werden. In diesem Modul zeigen wir allerdings auf, dass die Ernährungswende auch von der Einmischung jedes*r Einzelnen vorangetrieben wird.
Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die individuelle Veränderung des eigenen Konsums ist sicherlich für viele die naheliegendste, aber bei weitem nicht die einzige. Wir beleuchten, was sonst noch möglich ist, um die Transformation des Ernährungssystems voranzutreiben – wir stellen Modellprojekte vor, die das schon konkret machen und von denen sich lernen und an sie anknüpfen lässt.
Argumentationstrainings für die Ernährungswende
Ihr engagiert euch für (mehr) pflanzliche Ernährung und begegnet immer wieder den gleichen Einwänden? Ihr möchtet in Diskussionen fundierte Fakten parat haben, aber auch besser auf unsachliche Gesprächsstrategien reagieren können?
Dieses Argumentationstraining liefert euch im ersten Teil Wissen über die Vorteile pflanzenbasierter Ernährungsweisen für Umwelt, Klima und Tiere. Der Inhalt basiert auf unseren Online-Modulen für die Ernährungswende (s. oben), die im Januar veröffentlicht wurden. Im zweiten Teil bekommt ihr nützliche Verhaltenstipps für verschiedene Gesprächssituationen. Das Gelernte könnt ihr dann in praktischen Übungen gleich anwenden. Das Training findet in drei Städten in Präsenz statt, dauert 4 Stunden inklusive Pausen und ist kostenlos.
Für alle, die an den Präsenz-Trainings nicht teilnehmen können, gibt es eine gekürzte Version als Online-Workshop (2,5 Stunden inkl. Pausen) an zwei Terminen.
Termine: Präsenz-Trainings
Hamburg
Samstag, 22. Februar 2025, 11:00 - 15:30 Uhr
Der Ort ist mit einem Rollstuhl zugänglich und besitzt auch eine rollstuhlgerechte Toilette.
Kassel
Samstag, 22. März 2025, 14:30-18:30 Uhr
Der Ort ist mit einem Rollstuhl zugänglich und besitzt auch eine rollstuhlgerechte Toilette.
Berlin
Sonntag, 23. März 2025, 14:30-18:30 Uhr
Der Ort ist mit einem Rollstuhl zugänglich und besitzt auch eine rollstuhlgerechte Toilette.